Gesundheit im
Gleichgewicht
Die Osteopathie (griech. Osteon: Knochen, pathos: Leiden) ist eine Naturmedizin, die der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still entwickelt hat. Sie wird seit mehr als 140 Jahren erfolgreich praktiziert. Die osteopathische Medizin verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und setzt bei den Selbstheilungskräften des Menschen an, d.h. sie geht davon aus, dass der Körper selbst in der Lage ist sich zu regulieren, vorausgesetzt alle Strukturen sind gut beweglich und somit auch gut versorgt.
Ist die Bewegungsmöglichkeit einzelner Körperstrukturen eingeschränkt, beeinflusst dies ihre gesunde Funktion. Im Laufe von Monaten oder auch Jahren können sich so ganze Spannungsketten im Körper bilden. Der Organismus reagiert auf Veränderungen über einen längeren Zeitraum mit Anpassung und Kompensation. Ist jedoch keine angemessene und ausreichende Regulierung mehr möglich, können Schmerzen, Bewegungsstörungen, Krankheiten und Funktionsstörungen die Folge sein.
Zur Osteopathie gehören drei Behandlungssäulen:
Die Behandlung des Bewegungsapparates (parietale Osteopathie), die Behandlung der inneren Organe (viscerale Osteopathie) sowie die Behandlung von Schädel, Wirbelsäule und Nervensystem (cranio-sacrale Osteopathie). Eine osteopathische Behandlung kann daher sowohl bei Gelenkproblemen der Wirbelsäule und Extremitäten sinnvoll sein, als auch bei Störungen des Verdauungs- und Ausscheidungssystems sowie Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel und Tinitus.
Akute Entzündungen, Infektions- und Tumorerkrankungen hingegen gehören zur Abklärung in die Hand eines/r Schulmediziners*in.
Philosophie
Als Osteopath arbeite ich ausschließlich mit meinen Händen, um die Ursachen von Schmerzen und funktionellen Störungen aufzuspüren und zu behandeln. Ich ertaste Schicht für Schicht Spannungsmuster und Bewegungseinschränkungen, die durch spezielle Techniken behandelt werden. Ziel ist es, die Körperfunktionen wieder in ein Gleichgewicht zu bringen – in die sogenannte Homöostase.
Individuelle Befunderstellung
Anamnese
In einem Gespräch mit Ihnen stelle ich Fragen zur Vorgeschichte Ihrer aktuellen Erkrankung und persönlichen Lebenssituation. Dabei fließt ihr Konsultationsgrund und eventuelle schulmedizinische Befunde mit ein.
Inspektion
Ich betrachte Ihre Physiognomie und erhalte daraus Kenntnisse über Ihre Körperfunktionen, die ebenfalls in den Behandlungsprozess mit einfließen.
Palpation
Ich untersuche Ihren Körper und erhalte dabei Aufschluss über Gewebespannungen und -beweglichkeit in unterschiedlichen Zonen und Tiefen ihres Körpers. Darüber hinaus erhalte ich Informationen zu unterschiedlichen Körper- und Organstrukturen. Behandelt werden Bewegungsapparat, Organe und ihre Verbindungen sowie Schädel mit Gehirn und Rückenmark. Untersuchung und Behandlung gehen hierbei fließend ineinander über. Dieses Vorgehen bezieht sich auf die klassischen Behandlungssäulen der Osteopathie, sodass dann hieraus eine individuellen Behandlung entstehen kann.
Kosten und Behandlungsdauer
Die Preisgestaltung der Leistungen vom Osteopathen orientiert sich an dem Gebührenverzeichnis für Heilpraktiker (GebüH). Wenn Sie eine Zusatzversicherung für Heilpraktiker oder private Krankenversicherungen abgeschlossen haben, können Ihre Rechnungen im Rahmen der vertraglich festgelegten Vergütung erstattet werden. Kassenpatienten*innen sollten sich bei Ihrer Krankenkasse informieren, ob diese einen Zuschuss zu osteopathischen Behandlungen zahlt. Beachten Sie, dass eine Bezuschussung Ihrer Krankenkasse ausschließlich über eine ärztliche Verordnung möglich ist.
Eine osteopathische Behandlung dauert ca. 50 Minuten.
Weitere Informationen bieten auch folgende Seiten:
Weiterführende Informationen bieten wir Ihnen in unseren Themenblöcken:
Pressemeldung des Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V.
In der Pressemeldung des Verbands der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V. vom 14. März 2022 macht er darauf aufmerksam, Zitat: "Kann Osteopathie nachweislich eine Hilfe zur Prävention, gegen bestehende Rückenschmerzen und zur Wiedereingliederung sein..." und geht auf die Übersichtsstudie von Osteopathen und VOD-Mitglied Helge Franke sowie der Kollegen Gary Fryer und Jan-David Franke ein. Zitat: "Die Ergebnisse der Übersichtsstudie sind eindeutig, statistisch signifikant und klinisch relevant: Osteopathische Behandlungen verringern den Schmerz und verbessern die Fähigkeit, alltägliche Arbeiten auszuführen. Besonders erfreulich: Keine der Studien berichtete über Nebenwirkungen bei der osteopathischen Behandlung."
Pressemeldung des Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V.
Der Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V., dem ich als Osteopath angehöre, setzt sich für Patientensicherheit und Verbraucherschutz ein. In der Pressemitteilung „Wo Osteopathie draufsteht, muss auch Osteopathie drin sein!“ vom 14. März 2022 geht der VOD auf die berufsgesetzlich geregelte Ausbildung und Ausübung von Osteopathen ein. Zitat aus der Pressemeldung: "Da weder Ausbildung noch Ausübung in Deutschland bislang gesetzlich geregelt sind, darf jeder Arzt und Heilpraktiker osteopathische Behandlungen anbieten, unabhängig von seiner diesbezüglichen Qualifikation. ... Es gibt so viele gewichtige Argumente, die Osteopathie endlich durch ein Berufsgesetz zu regeln."
„Unterschätzte Osteopathie“
3sat-Dokumentation am 23. April um 20.15 Uhr
Redakteurin Antje Christ gibt detaillierte Einblicke in die umfangreichen Möglichkeiten der Osteopathie, verdeutlicht ihr Einsatzgebiet vom Spitzensportler über den Säugling bis hin zur Migränepatientin.
Wiesbaden. „Heilende Hände: Unterschätzte Osteopathie“ lautet der Titel einer Dokumentation, die 3sat am Donnerstag, 23. April, um 20.15 Uhr ausstrahlt. Die 43-minütige TV-Sendung im Rahmen der Reihe „Wissen hoch 2“ trägt internationale Erkenntnisse zur Wissenschaftlichkeit der Osteopathie zusammen, beschreibt, wie sich die Osteopathie von der Physiotherapie unterscheidet, und zeigt, wann Osteopathie helfen kann. Auch die Vorsitzende des Verbandes der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V. Prof. Marina Fuhrmann sowie der VOD-Beirat und Leiter der Salztalklinik Dr. med. Jürgen Grasmück kommen darin zu Wort.
Zum Film (verfügbar bis 23.04.2025)
Info-Veranstaltung ‚die praxis‘ am 27.11.2019
Wie kann die Osteopathie dem Körper helfen, sich selbst zu heilen? Darüber sprach Stephan Ludewig in Steele. André Possél hatte den Heilpraktiker und Osteopathen aus Münster in ‚die praxis‘ am Kaiser-Otto-Platz eingeladen.
Um einen Patienten zu untersuchen und zu behandeln, nutzt der Osteopath ausschließlich seine Hände: „Darum muss er Fingerspitzengefühl entwickeln“, sagt Stephan Ludewig. Und nur, wenn er die Zusammenhänge im Körper berücksichtigt, kann er das Problem finden, denn die Ursache von Schmerz kann an einer ganz anderen Stelle sitzen als der Schmerz selbst.
Seit einigen Jahren wird über die große Bedeutung der Faszien für den menschlichen Körper berichtet. In der Osteopathie ist die Wichtigkeit dieses Bindegewebes jedoch schon lange bekannt. Faszien können etwa bewirken, dass eine alte Kaiserschnittnarbe Probleme an der Halswirbelsäule auslösen kann. Oder Lendenwirbelbeschwerden, die tatsächlich durch die Lage des Dünndarms verursacht werden können. Fehlhaltungen, Funktionsstörungen oder Blockaden können zu Problemen führen, die mit dieser ganz besonderen Art der osteopathischen Therapieform, so André Possél, behandelt werden können.
So vielseitig die Ursachen für Schmerzen und Erkrankungen sind, so individuell ist ihre osteopathische Behandlung, die auch in ‚die praxis‘ in Steele angeboten wird. „Das geht nicht nach Schema F“, sagt Ludewig, und erläutert schmunzelnd, dass es mit Hand auflegen allein nicht getan sei. „Die Anwendungsweise reiche von hart bis zart. Aber eben immer mit Fingerspitzengefühl.“
Possél als osteopathisch tätiger Physiotherapeut und Heilpraktiker (Physiotherapie) betont zum Schluss erneut die Selbstheilungsfähigkeit des Körpers. Dabei könne man ihn begleiten und unterstützen. Und er nennt als Basis für das Leben das Prinzip Bewegung. Daher sein Rat: „Bleiben Sie in Bewegung, körperlich wie geistig.“
Was haben Kopfschmerzen, Frozen Shoulder und Sodbrennen gemeinsam? Sie können ein „Fall“ für den Osteopathen sein. Die Osteopathie ist in der Lage, bei vielen verschiedenen Beschwerden zu helfen. Ob bei Rücken-, Nacken- oder Gelenkproblemen, Kopfschmerzen, Sportverletzungen oder Organbeschwerden – der Besuch bei einem Osteopathen kann Linderung verschaffen. Osteopathen behandeln mit den Händen. Sie versuchen, Funktionsstörungen im Körper zu erkennen und zu therapieren. Der Grundgedanke ist, dass Bewegungsapparat, Schädel und Rückenmark sowie die inneren Organe als Systeme zusammenhängen, die durch feine Gewebenetze - die Faszien – miteinander verbunden sind. Mit sanften Griffen können auftretende Blockaden in diesen Verbindungen gelöst und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert werden. Es geht stets darum bei einer ganzheitlichen Betrachtung des Patienten die Ursache des körperlichen Leidens ausfindig zu machen und zu beheben. Osteopathen verfügen über ein umfassendes praktisches Wissen in den Bereichen Anatomie,
Physiologie, Neurologie und Pathologie, das ihnen hilft, Zusammenhänge zu erkennen. Entwickelt hat die Osteopathie (griech. Osteon: Knochen, pathos: Leiden) der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still. Sie wird seit mehr als 140 Jahren erfolgreich praktiziert. Die osteopathische Medizin verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und geht davon aus, dass der Körper selbst in der Lage ist sich zu regulieren, vorausgesetzt alle Strukturen sind gut beweglich und somit auch gut versorgt.
Welche Rolle spielen sie in der modernen Physiotherapie?
Der Begriff "fascia" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "Verbund, Bündel, Verbinden". Unter Faszien versteht man ein Bündel von einzelnen Fasern, die zusammen das Bindegewebe in unserem Körper ausmachen. Das durchsichtige Gewebe durchdringt unvseren ganzen Körper wie ein gigantisches Netz und gibt ihm seine Form – oft wird der Vergleich mit einem „inneren Spiderman-Anzug“ gezogen.
In den Faszien befinden sich Rezeptoren und Nervenzellen, die Schmerzen wahrnehmen und Informationen über Bewegungen und Organfunktionen an unser Gehirn senden. Sind die Faszien gesund, liegen sie in geordneter Struktur und halten unseren Körper innerlich zusammen. Sie übertragen die Kraft der Muskeln. Sind die Faszien jedoch verklebt und verhärtet können Schmerzen und Unbeweglichkeit die Folge sein. Ist der Prozess noch nicht zu weit fortgeschritten, können Physiotherapeuten die Verklebungen oft noch lösen.
„Wenn man mit den Faszien arbeitet, behandelt man die Zweigstellen des Gehirns. Nach allgemeinen Geschäftsregeln haben Zweigstellen gewöhnlich die gleichen Eigenschaften wie deren Zentrale. Warum sollte man also die Faszien nicht mit dem gleichen Maß an Respekt behandeln wie das Gehirn selbst?“ (Still, 1899)
Um das Netz der Faszien wieder zu strukturieren und das Gwebe elastisch zu machen, helfen Physiotherapeuten mit manuellen Therapien (Therapien, die mit der Hand ausgeführt werden). Gezielte Bewegungstherapien und Dehnungsübungen können Schmerzen lindern, ohne dass Medikamente oder operative Eingriffe erforderlich sind.
Wissen Sie, ob Ihr craniosacraler Rhythmus im Takt ist?
Die Craniosacrale Therapie ist eine körperorientierte, manuelle Behandlungsform. Sie hat sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den USA aus der Osteopathie entwickelt. 1892 gründete Andres Taylor Still die weltweit erste Schule für Osteopathie. Einer seiner Schüler, William Garner Sutherland, erweiterte in den 1930er Jahren die Osteopathie um den cranio-sakralen Bereich. Die Craniosacrale Therapie basiert auf der Arbeit mit dem craniosacralen Rhythmus, der sich im feinen Pulsieren der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit zeigt. Diese Flüssigkeit nährt, bewegt und schützt unser Nervensystem – vom Schädel (Cranium) bis zum Kreuzbein (Os Sacrum). Der craniosacrale Rhythmus breitet sich über das Bindegewebe im ganzen Körper aus, daher kann man ihn überall ertasten und - differentialdiagnostisch betrachtet - mögliche Störungen feststellen.
Ein Therapeut, der craniosacral arbeitet, ertastet die Amplitude (Schwingungen), Symmetrie und Stärke des Rhythmus. Er kann dadurch die Qualität der rhythmischen Bewegungen erspüren und sie unterstützen und harmonisieren. Auf diesem Weg können sich Verspannungen, Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen im Bereich des Kopfes lösen. Das Immunsystem wird insgesamt gestärkt und die Vitalfunktionen des Körpers (Atem- und Herzrhythmus) können sich stabilisieren. Die craniosacrale Methode ist ganzheitlich ausgerichtet und erfordert größte Sorgfalt – auf körperlicher, emoionaler und psychischer Ebene. Sie geht davon aus, dass jeder Mensch über Selbstheilungskräfte verfügt, die aktiviert werden können. Eine achtsame und respektvolle sprachliche Begleitung der manuellen Behandlung unterstützt die Selbstwahrnehmung der Patienten und kann auch emotionalen Prozessen Raum geben und zugleich Halt bieten.